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Historie

Folgende Absätze erwarten Sie:


Gründung
Ausgangssituation
Wirtschaftliches Umfeld
Soziales Umfeld
Bestandsgarantie
Ausblick

Gründung

Unmittelbar nach Kriegsende trafen sich politisch Interessierte aus unserem Wohnbereich mit Gleichgesinnten aus dem Nachbartsteil in der Gaststätte Plantenberg in Beeck zu regelmäßigen Gesprächen.

Schon sehr bald entwickelte sich der Wunsch, eine Organisationseinheit unserer Partei im eigenen Wohnbereich zu gründen.

Am 16. Juni 1946 war es so weit. Etwa 20 Männer und Frauen trafen sich um 11:00 Uhr morgens in der Gasttätte Stocks auf der Kaiser Wilhelm Straße zur Gründungsversammlung des "SPD Distriktes Bruckhausen.

Unter der Versammlungsleitung von Herrn Dr. Voigt wurden Fritz Ernsting zum 1. Vorsitzenden und Otto Sandrock zu seinem Stellvertreter gewählt.

Mit ihnen traten die "Frauen und Männer der ersten Stunde" an, um für ihre Vorstellungen von sozialdemokratischer Politik bzw. die Ziele der Sozialdemokratie einzustehen.

Ausgangssituation

Die Gründung einer politischen Basisorganisation war in dieser Zeit nicht selbstverständlich. Zwölf Jahre Naziterror, Verfolgung, Leid und Elend im Krieg sowie die Zerschlagung aller freiheitlichen Werte wirkten auf den Alltag der Menschen.

In dieser Zeit dachten die Menschen eher an ihre eigene Zukunft, ihre Versorgung mit Nahrung und Kleidung.

Das darüber hinaus unsere Gründungsmitglieder nicht nur an ihre eigenen Bedürfnisse, sondern auch an ihre Mitmenschen dachten, zeugte schon von einer Menge an Idealismus.

Wirtschaftliches Umfeld

Duisburg, die "Stadt Montan" wurde geprägt von Kohle und Stahl, was insbe-sondere für unseren Stadtteil zutraf. Bis in die 60er Jahre hinein waren die meisten unserer Mitglieder im Bergbau beschäftigt. Ihre Sorgen und Nöte haben die politische Arbeit vor Ort stark geprägt.

Lange Jahre hindurch haben die Kumpel den Aufbau unseres Stadtteils, der ganzen Stadt, und auch des ganzen Landes mit gesichert, bis man sie später nicht mehr brauchte. In unserem Umfeld wurden die Schachtanlagen Beeckerwerth, Friedrich Thyssen 4/8, Westende, Friedrich Thyssen 2/5 und dann auch die Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 geschlossen. Immer waren davon Menschen am Ostacker betroffen.

Oft konnten wir nicht direkt helfen, aber immer suchten wir das Gespräch mit den "Kohlebaronen" oder ihren Beauftragten in den Werken und Wohnungs-baugesellschaften. Hilfreich war dabei der Umstand, dass Vorstandsmitglieder unseres Ortsvereins Betriebsräte oder Betriebsratsvorsitzende der betroffenen Unternehmen waren.

Und wie sah es in der Stahlindustrie aus? Bereits im Jahre 1945 faßten die Alliierten den "Demontagebeschluss", der erst 1950 wieder aufgehoben wurde.

Erst ab diesem Datum bekamen viele Menschen, so auch die Menschen aus unserem Wohnbereich, erst Arbeit bei der August Thyssen Hütte.

Soziales Umfeld

Bruckhausen war einst eine gute Adresse. In einem Versammlungsprotokoll aus dem Jahre 1952 ist nachzulesen, dass der damalige Oberbürgermeister unserer Stadt, August Seeling, sagte: Ihr Bruckhauser habt bei den Luftangriffen trotz der Nähe zur Industrie viel Glück gehabt.

Das ist zwar erstaunlich, aber es war so! Ein hoher Prozentsatz an Wohnungen blieb erhalten. Die August Thyssen Schule konnte schon früh einen geordneten Schulbetrieb durchführen und im Kasino-Theater gab es die ersten kulturellen und sportlichen sowie gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Man konnte in den ersten 20 Jahren nach Kriegsende fast von einer heilen Welt sprechen. Das war einerseits gut, führte andererseits aber dazu, dass im Stadtteil kaum oder fast nichts investiert wurde.

Da die Ansprüche der Menschen an die Wohnqualität und die Umweld andere geworden waren, zog man in andere Stadtteile. In den Stadtteil zogen vermehrt Menschen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse besonders preiswerten Wohnraum suchten und Menschen ausländischer Herkunft.

Bestandsgarantie

Der Bau der A 42 (Emscherschnellweg) brachte einen weiteren Einschnitt im Leben des Stadtteils. Durch den Bau dieser Autobahn verloren 395 Familien ihre Wohnungen. Der Stadtteil wurde völlig zerschnitten.

Auch hier waren die Funktionäre des Ortsverein gefordert. Dank der guten Kontakte zu den Wohnungswesen der Firmen August Thyssen und Ruhrkohle konnte oftmals Hilfestellung gegeben werden.

Die allgemeine Entwicklung des Wohnbereiches führte dazu, dass über einen Abriss nachgedacht wurde.

Erst im Jahre 1977 wurde eine Bestandgarantie ausgesprochen, die ohne den resoluten Einsazt des damaligen Ratsherrn Alfred Bolland und des Ortsvereins nicht möglich gewesen wäre.

Durch die Bestandsgarantie war der Grundstein für einen Neuanfang gelegt, der in den Jahren durch zahlreiche Wohnumfeldmaßnahmen, die Arbeit der gegründeten Entwicklungsgesellscften flankiert wurde.

Ausblick

Erneut im Ubruch ist der Wohnbereich Bruckhausen. Die Feinstaubbelastung durch die Nähe zur Industrie, die Lärmbelastung durch Industrie und Verkehr, der Zustand zahlreicher Gebäude und die überdurchschnittliche Zahl von Wohnungsleerständen waren Grund dafür, dass der Rat der Stadt Duisburg am 18. September 2006 die Einleitung von vorbereitenden Untersuchungen für ein erweitertes Sanierungsverfahren nach Baugesetzbuch beschlossen hat.

Das Ergebnis dieser Untersuchungen bestätigt einem festgelegten Teil des Wohngebietes eine signifikant nachweisbare Substanzschwäche.

Dieses nahm der Rat der Stadt Duisburg zum Anlass, ein Sanierungsverfahren nach BauGB § 141 zu beschließen, das in den nächsten 10 Jahren (also ca. bis zum Jahr 2020) durchgeführt werden soll.

Ebenfalls im Umbruch ist der Wohnbereich Ostacker. Dieser ist gepägt vom Wegzug des gesamten Einzelhandels, der geplanten Aufgabe der Einrichtung der beiden christlichen Kirchen und dem Wegzug vieler alteingesessener Familien.

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